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Südinsel Teil 2 Christchurch - Hokitika

Von rechts nach links, hoch und runter. Manchmal steil bis zum Gipfelstein, manchmal flach durch Wald und Wiese. Von Cowboys im wilden Westen zu fantastischen Hosts.



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(Fujifilm xt4 - Arthurspass)


Von Christchurch ging es flach und gerade aus in Richtung Westen. Kilometerweise ging es gerade aus ohne Kurven oder grösseren Hügel. In Springfields habe ich den Simpsons einen Besuch abgestattet und beim grossen Donut einen Stopp eingelegt. Da habe ich Jamie angetroffen. Ihn habe ich vor einigen Wochen in Taumarunui auf der Nordinsel kennengelernt. Er ist ursprünglich aus England und ist die letzten zwei Jahren vom Norden Amerikas bis in den Süden geradelt.

Von Springfields ging es dann endlich bergauf. Ich durfte mich den Porterspass hochkämpfen. Es ging in 20 km von 400 m.ü.m. auf fast 1000 m.ü.m. hoch. Die Strasse war grösstenteils zwischen 12% Steigung und 15%. Also kurz gesagt: es war unfassbar steil, aber auch sehr cool. Endlich hatte ich meinen Berg. Die Strasse ist aber sehr schmal und hat kaum Platz zum Überholen. Ich wurde von einigen Polizei-, Feuerwehr- und Sanitätsfahrzeugen überholt. Wie ich Tags darauf erfahre, gab es einen Motorradunfall. Das Tagesziel war es, nach 80km mein Zelt aufzubauen, doch da war ich noch voll im Berg. So entschied ich weiter zufahren bis zum nächsten Camping. Das sind ja nur noch 30km oder so. Haben mir zumindest Autofahrer*innen gesagt.

Ich habe den Tag mit meiner Rekord Distanz (auf diesem Trip) 107km abgeschlossen. Doch die letzten 15 km hatte ich extreme Gegenwinde und leichten Regen. Habe dafür einen kleinen, schöner Camping direkt an einem kleinen Flüsschen gefunden.



(Fairphone 4 - Dancing in the Rain)


Der zweite Tag über den Arthurs-Pass war nicht weniger anstrengend als der erste Tag (115km). Nach gut 40km habe ich Arthurs-Pass Village erreicht und da begann es zu regnen. Im Café habe ich nach einer alternativen gekuckt wie ich weiter komme. Der Zug nach Greymouth kostet aber 170 NZD (98 CHF). Lange musste ich nicht grübeln. Denn Oren hat mich angesprochen. Er ist Radreisender aus Israel und ist seit bald einem Jahr unterwegs. Er hat in der Türkei angefangen und ist durch Europa nach England geradelt. Wir haben uns entschieden weiterzufahren und Kumara anzupeilen. Dabei haben wir einen schönen Umweg über eine Schotterpiste gefunden. Hier konnten wir grad noch so das Zelt aufbauen und dann begann es so richtig zu regnen. Und mein Zelt entschied sich dazu, das Wasser gar nicht mehr abzuhalten. Als ich um 23.00 Uhr etwa ins Bett wollte, stand meine Kabine unter Wasser. Ich musste erstmals alles trocknen. Da es nicht mehr regnete, entschloss ich mich im Zelt zu bleiben.

Naja was soll ich sagen? Am Morgen waren mein Schlafsack und Schlafmatte nass. Da es in der Nacht nochmal regnete.

Weiter ging es über den Wilderness Trail nach Hokitika. Wir wurden vor der Cowboy Paradise Range gewarnt. Das ist eine Range mitten im Nirgendwo. Wir kletterten erst einen Hügel hoch, viel durch einen Wald bis wir da ankamen. Oren und ich hatten da gleich unsere Zelte ausgepackt und ich natürlich mein Schlafzeug um alles zu trockenen. Als wir allmählich am Zusammenpacken waren, tauchte der Besitzer auf. Er schnauzte uns an, dass wir dann hier nicht übernachten können und wir "ja" auch all unser Müll wieder einpacken. Die Range ist eine alte Schiessanlage und heute auch Ort zum Einkehren und Übernachten. Doch wie wir später erfahren ist der Besitzer erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden. Eingesessen war er wohl wegen Drogenhandel. Hahah guter Ort zum Bleiben. Die Verantwortlichen des Wilderness Trail sind in der Planung, dass der Weg nicht mehr durch die Range geht. Weil viele sich unsicher fühlten und es den Weg nicht repräsentiert. Dabei haben sie 200,000 NZD eingeplant für den Bau eines Umwegs und einer neuen Range, wo Mensch Einkehren und Übernachten kann. Auch habe ich eine supporting Trumpfahne in der Bar gesehen. Auf den Tischen sind Stangen angebracht zum Tanzen.



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(Fujifilm xt4 - Umweg Arthurspass nach Kumara)


In Hokitika haben Oren und ich uns dazu entschieden den Regen und Sturm auszuharren. Es hiess, dass es Mittwochnachmittag, Donnerstag ganzer Tag und Sonntag regnen sollte. Geregnet hat es schlussendlich nur den ganzen Sonntag. Aber richtig. Die Westküste wurde gesperrt wegen Erdrutschen und Überschwemmungen. Für zwei Tage hatten sie keinen Strom und keinen Empfang. Wir haben die Zeit mit Billiard spielen, kleineren Radtouren, Blog schreiben, Bilderbearbeiten und politischen Diskussionen bei gutem Essen und Bier mit unseren Host durchgeschlagen. Ich habe bei Stuart übernachtet. Er ist in drei Jahren pensioniert und wird dann mit seinem Fahrrad durch Asien, Zentralasien und Europa radeln.

Nun bin ich sehr auf die Westküste gespannt ;)

 
 
 

Kommentare


220319_Ian_SW.JPG

Hei schön bist du hier !

Ich bin Ian oder eben auch Velodüser. 

Meine Aufgabe ist es mit dem Rad zu reisen bis das Geld aufgebraucht ist und nebenbei dir hier tolle Bilder und Berichte zur Verfügung zu stellen.

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